KUP 38

Elz, Jutta & Fröhlich, Almut. Sexualstraftäter in der DDR : Ergebnisse einer empirischen Untersuchung. Wiesbaden: KrimZ, 2002. (Kriminologie und Praxis ; Bd. 38)

ISBN 978-3-926371-57-7 • € 19,00
Inhaltsverzeichnis

Die Kriminologische Zentralstelle e.V. (KrimZ), eine Forschungs- und Dokumentationseinrichtung des Bundes und der Länder, befasst sich seit Ende 1996 in einem mehrstufigen Forschungsvorhaben mit der Thematik "Legalbewährung und kriminelle Karrieren von Sexualstraftätern". Im Rahmen dieses Projektes sind bereits drei separate Bände in der KUP-Reihe erschienen. Während die bisherigen Publikationen die Ergebnisse zu den sexuellen Missbrauchs- bzw. Gewaltdelikten zum Gegenstand haben bzw. auf Täter abstellen, bei denen aus Anlass einer Sexualstraftat eine Maßregel nach §§ 63, 64 StGB angeordnet wurde, widmet sich der vorliegende Band jenen Tätern, die laut Bundeszentralregister im 1. Halbjahr 1987 in der DDR wegen der Begehung eines Sexualdeliktes rechtskräftig verurteilt wurden.

Nach einem Überblick über die einschlägigen Straftatbestände in der DDR und die dortige statistische Erfassung der (Sexual-)Delinquenz wird das Design der Studie vorgestellt. Den Hauptteil des Bandes nimmt die Präsentation der Projektergebnisse ein, wobei die Untersuchungsgruppe für eine differenziertere Betrachtung nach Delikten unterteilt wird. Dabei werden die Täter zunächst – unabhängig von der Frage der Rückfälligkeit – hinsichtlich biographischer Merkmale dargestellt, dem folgen Daten, die sich mit dem Tatgeschehen und dem Ermittlungsverfahren sowie der Verurteilung und der Amnestie aus 1987 befassen. Danach wird der Rückfallaspekt zuerst im Hinblick auf entsprechende Quoten, sodann unter dem Gesichtspunkt von Art und Anzahl der Rückfalltaten betrachtet, schließlich werden Karrieretypen aufgezeigt. Im Anschluss daran werden einige mögliche Erklärungsansätze für die extrem hohe Quote der (einschlägig) Rückfälligen diskutiert, dabei auch die Rückfallgeschwindigkeit thematisiert. Das abschließende Kapitel widmet sich in einem Extremgruppenvergleich zwischen einschlägig Rückfälligen und solchen, die sich hinsichtlich der Begehung von Sexualstraftaten bewährten, der Ermittlung von Risikofaktoren.