BM-Online 2

Mandera, Anna. Führungsaufsicht bei ehemaligen Sicherungsverwahrten. Folgen des Urteils des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte im Fall M. ./. Deutschland. Wiesbaden: KrimZ, 2014. - (BM-Online ; Bd. 2)
ISBN 978-3-945037-04-1 
Persistent Identifier: urn:nbn:de:hebis:2378-opus-467
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Die vorliegende Untersuchung ist aus einem umfangreichen Forschungsvorhaben hervorgegangen, das sich mit dem Wandel der kriminalrechtlichen Maßregeln Sicherungsverwahrung und Führungsaufsicht unter dem Einfluss von Grundsatzentscheidungen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) und des Bundesverfassungsgerichts beschäftigt. Am Anfang stand ein Kammerurteil des EGMR im Fall M. ./. Deutschland, an das sich bald die Annahme knüpfte, dass es in Folge dieser Entscheidung zu zahlreichen Entlassungen aus der Sicherungsverwahrung kommen könnte. Diese Erwartungen sind nicht eingetreten. Es stellte sich heraus, dass solche Entlassungen lediglich etwa ein Fünftel der vergleichbaren „Parallelfälle“ betrafen.

 

Der Forschungsbericht von Anna Mandera beruht auf einer Befragung von Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfern, die bei einer Anzahl ehemaliger Sicherungsverwahrter aus dieser Gruppe im Rahmen der Führungsaufsicht tätig geworden sind. Er liefert damit einen nüchternen empirischen Beitrag zu einer Diskussion, die weithin weniger auf Erfahrungen und überprüfbare Daten Bezug genommen hat als auf skandalisierbare Einzelfälle.